Deutsch: Eiffelbrücke
S. 166-167
In rein technischer Beziehung brachte das Jahr 1887 einen bedeutenden Fortschritt in der kriegsmässigen Ausbildung und Ausrüstung. Die Erkenntnis der grossen Schwierigkeit, welche die Ueberbrückung grösserer Hindernisse mittelst Holzconstructionen dem raschen Fortschritte eines feldmässigen Bahnbaues entgegenstellen, veranlassten die Heeresverwaltung, zerlegbare, möglichst einfache eiserne Knegsbrücken zu beschaffen. Die Wahl fiel vorerst auf die von dem bekannten französischen Eiseneonstructeurs Eiffel construirte Kriegsbrücke. Parallelversuche, welche in dieser Richtung in der Eisenconstructions-Werkstätte der Firma Schlick in Budapest zwischen diesem Systeme und jenem des ungarischen Ingenieurs Feketchäza durchgeführt wurden, fielen zu Gunsten des ersteren aus und es sah sich demgemäss die Heeresverwaltung veranlasst, vorerst eine Eiffelbrücke zu weiteren Versuchszwecken anzuschaffen. [Vgl. Abb. 36.] Diese Brücke, ein Parallelträger, kann bis zu einer Spannweite von 30
m eingebaut werden, und setzt sich aus einzelnen Elementen zusammen, welche mit Ausnahme der Endelemente congruent sind und je 3
m Länge besitzen. Die einzelnen Theile der Brücken werden durch Schrauben miteinander verbunden. Die, durch die hohen Patentgebühren bedingten, bedeutenden Kosten dieses Systems sowie der Umstand, dass die Constructtion einem zu geringen Sicherheitscoefficienten entsprach, veranlassten die Heeresverwaltung, den damaligen Lehrer der Mechanik und des Brückenbaues am höheren Geniecurse, Hauptmann Bock, zu beauftragen, sich ebenfalls mit dem Studium einer zerlegbaren eisernen Kriegsbrücke zu belassen. Als Resultat dieser Studien wurde eine, aus verschiedenen Elementen zusammengesetzte Brücke in der Eisenconstructions-Werkstätte der Firma Gridl in Wien erzeugt, welche, abweichend von dem Systeme Eiffel, die Lage der Fahrbahn variabel, als Bahn unten, oben und in der Mitte gestattet. [Vgl. Abb. 37.]